Polychlorierte Biphenyle (PCB)

Polychlorierte Biphenyle (PCB)

Unter dem Begriff PCB (polychlorierte Biphenyle) versteht man eine Gruppe relativ unpolarer Chlorverbindungen, welche 209 Einzelverbindungen umfassen.

Produziert werden diese seit 1929. Wegen ihrer schweren und langsamen Abbaubarkeit in der Umwelt wurde der Verbrauch in der Bundesrepublik seit 1978 stark eingeschränkt und ab 1989 verboten.

PCB's kommen gemäß der PCB-Richtlinie (Version 1/2001) als dauerelastische Massen in Gebäudetrennfugen, Bewegungsfugen zwischen Betonfertigteilelementen, Anschlussfugen (Fenster, Türzargen), Glasanschlussfugen an Fenstern, Fugen im Sanitärbereich (selten), Anstrichstoffen und Beschichtungen, Klebstoffen, Deckenplatten (als Weichmacher bzw. Flammschutzmittel), Kunststoffen, Kabelummantelungen vor. Weiterhin können sie in elektrischen Kondensatoren, Transformatoren und Hydraulikanlagen vorkommen.

Die Belastungen in der Außenluft (Reinluftgebiete) schwanken zwischen 0,003 und 20 ng PCB/m³. In belasteten Innenräumen werden auch heute noch Werte von bis zu 10.000 ng/m³ gefunden. Räume über 3000 ng/m³ Raumluft müssen umgehend saniert werden. In Räumen mit über 300 ng/m³ Raumluft soll die Ursache ermittelt und nach Möglichkeit beseitigt werden. Als Minimallösung ist dort durch ein Lüftungskonzept oder eine raumlufttechnische Anlage eine Verringerung der Konzentration anzustreben.

Oftmals sind die Verunreinigungen in den polychlorierten Biphenylen (z. B. Dioxine, Furane) weitaus giftiger als die Chemikalie selbst. Unter anderem können diese polychlorierten Dibenzodioxine und Dibenzofurane (umgangssprachlich Dioxine) bei Brandereignissen in erheblicher Menge entstehen. Die beobachteten Wirkungen auf die Gesundheit reichen von Hautreizungen über verschiedene unspezifische Symptome, Störungen von Immun- und Leberfunktionen, bis hin zu Fehlgeburten. Die akute Toxizität ist gering, das Risiko einer chronischen Vergiftung hingegen hoch. PCB-Gemische wirken bei Ratten tumorfördernd und leberkrebsauslösend. Eine krebserzeugende Wirkung beim Menschen wird daher nicht ausgeschlossen.

Die Hauptaufnahmequellen beim Menschen sind fettreiche Nahrung, in geringerem Umfang auch die Luft. PCB wird in der Leber verarbeitet und lagert sich dann wiederum im Fettgewebe ab.

Vorkommen

  • Farben, Kunststoffe, Gummiprodukte

  • Farbstoffe und Färbemittel

  • Flammschutzmittel

  • Weichmacher

  • Akustik-Dämmplatten ("Wilhelmi-Platten")

  • kohlefreies Durchschlagpapier, Thermopapier, Glasfilterpapier

  • Insektizide, Pflanzenschutzmittel

  • elektrische Geräte (Spannungsregler, Schalter, Buchsen, Gleichrichter, Elektromagnete, Transformatoren, Kondensatoren)

  • Motor- und Hydrauliköle, Schmiermittel

  • fluoriszierende Licht-Vorschaltgeräte

  • Kabelisolierungen (insb. Erdkabel)

  • Wärmedämmmaterialien (Fiberglas, Filz, Schaumstoffe, Kork)

  • Klebemittel und -bänder (z. B. Parkett- und Teppichfliesenkleber)

  • Farben auf Ölbasis

  • Abdichtmaterial , dauerelastische Fugendichtmassen ("Thiokol") und Kitte

  • Wachse

  • Buntsteinputze

  • Fußbodenbeläge

  • Brandrückstände

PCB entstehen nicht in Folge eines Brandes. Deren Vorhandensein in Brandrückständen deutet lediglich auf eine Kontamination des Baus durch PCB-haltige Materialien hin. Diese können schon vor dem Brand vorhanden- oder freigesetzt worden sein.

Summenformel

C₁₂H₁₀- ˣ Cl ˣ

Tappeser GmbH - Hauptstraße 32 - 69198 Schriesheim - +49 (0)6220-32793-0 - info@tappeser.de

Diese Website benutzt Cookies, um Ihnen das beste Erlebnis zu ermöglichen. Technisch notwendige Cookies können nicht abgestellt werden.

Geben Sie uns die Einwilligung alle von uns genutzten Cookies einzusetzen führen wir eine interne und anonymisierte Auswertung der Nutzung der Webseite durch, ohne die Daten daraus an Dritte weiterzugeben. Weiterführende Informationen und die Möglichkeit einzelne Cookies abzuschalten erhalten Sie hier.

Bitte aktualisieren Sie diese Seite nach Ihrem Einverständnis, damit diese vollständig angezeigt wird.