Glykole

Glykole (Glycole)

Glykole sind nahezu geruchsfrei und eignen sich gut als Frostschutz und Kühlmittel, da deren Gefrierpunkt bei −10 °C bis −15 °C unter dem von Wasser liegt. Durch die Verbindung mit Wasser lässt sich der Gefrierpunkt auf bis zu - 55 °C absenken. Daher werden sie bevorzugt in Enteisern, aber auch in den Kühlmitteln von Autos eingesetzt. Weiterhin finden sich Glykole in Nebelfluids (z. B. auf Bühnen und in Diskotheken) oder in Liquids für E-Zigaretten. Es kommt auch als Lösungsmittel oder Additiv für Wasserlacke, Lasuren, Farben und Reinigungsmittel vor. Es wirkt hygroskopisch und somit raumlufttrocknend. Eingesetzt wird es auch in Zahnpasten, Kaugummis, Hautcremes, Deodorantien, Tabak, Wasserpfeifen und in Kugelschreiberpasten. Glykole sind auch der Ausgangsstoff für PET-Flaschen.

Etwas die Hälfte es weltweit produzierten Glykols wird als Frostschutz eingesetzt, der übrige Teil überwiegend zur Synthese von Polyester.

Glykole werden oft in der Raumluft nachgewiesen, da sie als Ersatzstoff für Aromaten und Aliphaten dienen, welche klassisch als Lösemittel eingesetzt werden. Selbst in Lacken, welche mit dem Blauen Engel ausgezeichnet sind dürfen bis zu 10 % Glykolverbidungen enthalten sein. Sogenannte lösemittelfreie Kleber enthalten Glykole, da Substanzen mit hohem Siedepunkt (in diesem Fall über 200 °C) nicht als Lösemittel bezeichnet werden müssen. Aufgrund des hohen Siedepunktes verdampfen Glykole nur sehr langsam und können noch nach vielen Jahren aus Klebern etc. ausgasen.

Wegen des süßen Beigeschmacks nutzten einige Weinerzeuger bis ins Jahr 1985 die farblose, leicht zähe, süß schmeckende aber giftige Flüssigkeit Diethylenglykol, um ihre Weine verbotenerweise zu „veredeln“. Im Wein eingesetzt verstärkt Diethylenglykol die Aromen und täuscht einen deutlich hochwertigeren Wein vor. Dabei gefährdeten sie die Gesundheit ihrer Konsumenten, denn Diethylenglykol kann Gesundheitsschäden verursachen. Die tödliche Dosis liegt bei etwa 1,4 ml pro kg Körpergewicht. Diethylenglykol selbst bewirkt rauschähnliche Zustände ähnlich dem Ethanol. Weiterhin wird es im Körper zu verschiedenen Oxidationsprodukten wie Glykolsäure und zum geringen Teil zu Oxalsäure metabolisiert. Diese Stoffe wirken neurotoxisch und nephrotoxisch: Letztere Eigenschaft kann zu Nierenversagen führen. Die Schleimhäute können durch die Dämpfe gereizt werden. Ungeborene Babys und das Knochenmark, das unsere Blutzellen produziert, können ebenfalls durch Glykole geschädigt werden.

In Nordamerika sorgte diese Substanz im gleichen Zeitraum für besonders knautschfesten Brotteig. Hiermit versetze Toastbrote ließen sich extrem komprimieren und gingen bei Nachlassen des Drucks wieder in ihre ursprüngliche Form zurück.

In bestimmten chemischen Verbindungen können Glykole aber auch ungefährlich sein.

Alternative Bezeichnungen

- Glycole


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